Chanukka-Gemälde

Lichterfest in dunkler Zeit

Jedes Jahr feiern Juden das Lichterfest Chanukka, indem sie an acht aufeinanderfolgenden Tagen eine Kerze entzünden. Sie erinnern damit an die Wiedereinweihung des antiken Tempels von Jerusalem nach dem Sieg über die Seleukiden: Obwohl nur genug Öl für einen Tag vorhanden war, brannte der Tempelleuchter acht Tage lang.

Die Erlanger Jüdin Hildegard Katz widmete dem Chanukka-Wunder dieses Seidengemälde, das sie 1925 der Jüdischen Gemeinde für eine Verlosung zum Purimfest stiftete. Es waren politisch bewegte Zeiten: Auch in Erlangen nahm der Antisemitismus zu; wenige Jahre später kamen die Nationalsozialisten an die Macht. Die Erlanger Jüdinnen und Juden wurden verfolgt, vertrieben, deportiert und ermordet – so auch Hildegard Katz, die 1943 im Vernichtungslager Auschwitz umkam.

Ihr Gemälde überstand die dunkle Zeit: Es war von der jüdischen Familie Dingfelder erlost worden, die es 1938 auf ihrer Flucht in die USA mitnahm. 1980 schenkte Adolf Dingfelder das Bild der Stadt Erlangen.

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