Kriegsweihnachtsbaum

Friede auf Erden?

Die Welt war alles andere als friedlich, als unter diesem Baum das Weihnachtsfest begangen wurde. Seit Sommer 1914 befand sich Europa in einem maßgeblich von Deutschland verschuldeten Krieg, der sich rasch zum Ersten Weltkrieg ausweiten sollte. Allein aus den beiden Regimentern der Garnisonsstadt Erlangen waren bis 1918 etwa 3000 Tote zu verzeichnen, hinzu kamen über 1000 gefallene Universitätsangehörige und Bürger.

Die anfängliche Siegesgewissheit auf deutscher Seite war bald geschwunden. Auch die Verheißung, „bis Weihnachten wieder zu Hause“ zu sein, hatte sich nicht bewahrheitet. Vielmehr mussten Bevölkerung und Truppen auf eine erste Kriegsweihnacht eingestimmt werden. Die Heeresleitung forderte unter gewaltigem propagandistischem Aufwand dazu auf, Angehörigen an der Front Geschenkpakete – sogenannte Liebesgaben – zu senden. Zusammen mit Zehntausenden geschmückten Bäumchen sollten sie etwaigem nachlassendem Kampf- und Siegeswillen entgegenwirken.

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