Wirtshausschild mit Einhorn

Wie die Einhornstraße zu ihrem Namen kam

Wirtshausschild Zum goldenen Einhorn, um 1900

Eine Einhorn-Sichtung ist für Erlangen bislang nicht belegt. Die Einhornstraße aber gibt es schon seit 1745. Sie trägt das sagenumwobene „Wappentier“ des Gasthauses „Zum goldenen Einhorn“ im Namen.

Straßen nach Gasthäusern zu benennen, war im 18. Jahrhundert üblich, da diese an ihren aufwändig gestalteten Schildern, den Wirtshausauslegern, leicht zu erkennen waren. Um 1750 gab es in Erlangen rund 80 Gaststätten, und damit eine höhere Wirtshausdichte als in Nürnberg. An manche Lokale erinnern heute noch Straßennamen, wie die Glockenstraße („Blaue Glocke“), die Halbmondstraße („Zum goldenen halben Mond“) oder die Schiffstraße („Zum goldenen Schiff“).

Die größte Bekanntheit erlangte allerdings die Einhornstraße: Nachdem das Straßenschild mehrfach von unbekannten Einhorn-Liebhabern gestohlen worden war, entschied der Stadtrat am 1. April 2017, die Straße in Zweihornstraße umzubenennen. Die Aktion stellte sich später als Aprilscherz heraus.

Das abgebildete, mehrmals übermalte Wirtshausschild (um 1930) hing am Eingang des Gasthauses, als dieses dem Stadtrat Hans Oed gehörte. Dieser verkaufte es 1955 wegen Geschäftsaufgabe, 1963 wurde das Gebäude für den Bau des Heka-Kaufhauses abgerissen.