Klezmer

Klezmorim in der Ukraine, 1925

Die meist instrumentale Klezmer-Musik hat ihre Wurzeln in den aschkenasisch-jüdischen Gemeinden Osteuropas. In den Schtetls und Ghettos war sie fester Bestandteil von Hochzeiten und anderen Festen. Klezmer wurde von umherziehenden jüdischen Musikern, den Klezmorim, entwickelt, die neben liturgischen Melodien auch Einflüsse aus der rumänischen, griechischen, ukrainischen, polnischen und osmanischen Musik verarbeiteten. Diese Mischung schuf einen einzigartigen, ausdrucksstarken Klang mit Instrumenten wie Geige, Klarinette und Akkordeon, die häufig die menschliche Stimme imitieren.

Ende des 20. Jahrhunderts erlebte Klezmer in der westlichen Welt ein Revival und nahm vermehrt Einflüsse aus Jazz, Rock und Klassik auf. Die teils klischeehafte, folkloristische Sichtweise auf Klezmer verkennt mitunter die kulturelle Bedeutung dieser traditionsreichen Musik und die fortwährende Innovation durch zeitgenössische Musiker*innen.


Joann Sfar über Klezmer: „Ich hatte keine Ahnung von Klezmer-Musik, weil man bei den Juden klassische Musik lernt. Mein Vater hatte rebelliert und war Jazzmusiker geworden, aber von Klezmer wussten wir nicht einmal, was das war. Selbst die jüdisch-arabische Volksmusik hörten wir nicht.“ (Interview mit Paul Salmona, 6. Juli 2023)


Die Amsterdam Klezmer Band schrieb u. a. den Soundtrack für Joann Sfars Animationsfilm „Die Katze des Rabbiners“:

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Abb.: Menachem Kipnis / Yivo Encyclopedia / Wikimedia Commons