Shitstorm, Streaming und Spam – Digitalisierung
Neue Technologien bringen neue Wörter hervor. In den letzten Jahrzehnten ist unser Wortschatz durch die Digitalisierung beträchtlich gewachsen. Manches schon bekannte Fremdwort hat eine neue, zweite Bedeutung bekommen: Der (oder das) Virus befällt nicht nur den Menschen, sondern auch seine Geräte, und surfen kann man seit den 1990ern auch im World Wide Web.
Die Sprache der digitalen Welt ist Englisch, was auch an der marktbeherrschenden Stellung von Unternehmen aus dem kalifornischen Silicon Valley liegt. Der Einfluss der Tech-Giganten lässt sich daran ablesen, dass ihre Produktnamen als Verben in die Alltagssprache eingegangen sind: googeln, twittern, tindern, skypen und neuerdings zoomen.
Neben der technischen Computer-Fachsprache existiert ein bildhafter, rasch wachsender Internet-Jargon für Phänomene der Netzkultur, wie Meme oder Shitstorm. Da im Internet, dem „global village“, Nutzer aus unterschiedlichen Sprachräumen aufeinandertreffen, hat sich auch hier das Englische als internationale Verständigungssprache durchgesetzt.
Wörterbuch der Digitalisierung
„booten“ und „Bug“, „Troll“ und „Wiki“ – erfahren Sie mehr über die Herkunft digitaler Begriffe:
Audio-Datei: Essigs Exkursion: SPAM
Würzfleisch „SPAM“ in der Dose
Dänemark, 2019
SPAM
Diese Dose steckt voller SPAM. Das Wort, eine Abkürzung für „Spiced Ham“ (Würzfleisch), wurde in den 1930er Jahren bei einem Wettbewerb der Hormel Foods Corporation eingereicht und zum neuen Produktnamen gekürt. Das auch in Kriegszeiten uneingeschränkt verfügbare Dosenfleisch übertrug man später auf die ebenfalls omnipräsenten Massenmails.