Warum die Wörter wandern

Migration, Kriege, Handel, kultureller Austausch oder direkte Nachbarschaft – schon immer kamen Muttersprachler unterschiedlicher Sprachen miteinander in Kontakt und tauschten Wörter aus. Heute intensiver denn je: Digitalisierung und Globalisierung begünstigen und beschleunigen die Wortwanderung, da sich Menschen auch im virtuellen Raum vernetzen.

Die Übernahme eines fremden Wortes kann ganz unterschiedliche Gründe haben: Manchmal füllt es eine Lücke im eigenen Wortschatz, indem es eine Sache treffender oder prägnanter ausdrückt. Oft übernehmen wir mit fremden Kulturtechniken und Waren zugleich deren Bezeichnungen oder Benennung. Unternehmen taufen ihre Produkte auf einen englischen Namen, um die internationale Vermarktung zu erleichtern oder weltläufiger zu erscheinen.

Fremdwörter können die Verständigung erleichtern, sie können imponieren, aber auch blenden und verschleiern. Ihr Gebrauch ist immer auch eine Frage von Mode, Image und Prestige: Ist ein Rendezvous nicht romantischer als eine „Verabredung“? Und klingt cool nicht deutlich cooler als „lässig“?


Kapitel in diesem Bereich

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  • Pille, Bypass und Bandage – Medizin

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  • Cooler Swag und Epic Fails – Jugendsprache

  • À la mode – Hugenotten und andere Franzosen