Medikamente aus Erlangen

Lokalpatriotische Arznei

Medikamentenflasche und zwei PillendöschenErlagrippin, Erlapect und Erlatyron, um 1960

Gesundheit! Der 2020 verstorbene Apotheker Bernd Nürmberger hat dem Stadtmuseum Erlangen nicht nur eine große Anzahl an Kunstwerken heimischer Künstler gestiftet, sondern im Jahr 2013 auch seine apothekengeschichtliche Sammlung übergeben. Darin finden sich allerlei Relikte nicht nur zur allgemeinen Pharmaziegeschichte, sondern speziell zur Geschichte der Erlanger Apotheken.

So auch diese Arzneien, die in den 1950er und 1960er Jahren von der Adler-Apotheke in der Hauptstraße verkauft wurden. Anders als heute waren Hustensaft, Hals-Pastillen und Grippe-Dragees keine Produkte großer Pharmaunternehmen, deren Vertrieb die Apotheke übernahm. Vielmehr stellte Bernd Nürmbergers Stiefvater Friedrich Nürmberger diese Arzneien noch selbst nach eigener Rezeptur her. Die Produktnamen waren Eigenkreationen, welche sich durch die lokalpatriotische Vorsilbe „Erla-“ auszeichneten. Die Wirksamkeit von Erlagrippin, Erlatyrol und Erlapect können wir leider nicht mehr feststellen – es haben sich nur die Verpackungen dieser Erkältungs- und Grippemedikamente made in Erlangen erhalten.