Siemens-Baugrube

Ein moderner „Palast“ entsteht

Joseph Albert Hirtz: Siemens-Baugrube, Öl auf Leinwand, um 1948Joseph Albert Hirtz: Siemens-Baugrube, Öl auf Leinwand, um 1948

Dieses Gemälde besitzt beinahe mediterranes Flair – zwischen sandigen Hügeln scheinen sich antike Säulen zu erheben, am Horizont ist das Meer zu erahnen ...

Doch der Schein trügt. Tatsächlich befinden wir uns weder auf Rhodos noch in Tunis, sondern mitten in Erlangen – genauer gesagt: am Rande einer Baugrube.

Der in Erlangen geborene Maler Joseph Albert Hirtz (1911–1955) hat mit diesem Bild eine frühe Bauphase des repräsentativen Siemens-Verwaltungsgebäudes festgehalten, das später wegen seiner rötlichen Fassade als „Himbeerpalast“ bekannt wurde. Von einem Palast konnte um 1948, als das Gemälde entstand, noch keine Rede sein, erst 1953 war der Komplex fertig. 1991 wurde der „Himbeerpalast“ als erster Erlanger Nachkriegsbau unter Denkmalschutz gestellt.