Objekte aus dem Impfzentrum Erlangen

„Museumsreife“ Pandemie

Ein Wegweiser aus dem Impfzentrum ErlangenEin Wegweiser aus dem Impfzentrum Erlangen

Als im März 2020 der erste „Corona-Lockdown“ in Bayern begann, rief das Stadtmuseum Erlangen die Bevölkerung dazu auf, Eindrücke und Objekte aus dem Pandemie-Alltag zu teilen, um diese einschneidende Zeit für die Nachwelt zu dokumentieren. Unter den Einsendungen waren selbstgenähte Masken, Kinderzeichnungen und zahlreiche Fotos, die eine persönliche Perspektive auf den globalen Ausnahmezustand eröffnen.

Einige ganz besondere Neuzugänge erhielt das Stadtmuseum zu Beginn des Jahres 2023 aus dem Impfzentrum Erlangen/-Höchstadt, das mit dem Ende der Pandemie selbst „museumsreif“ geworden ist. Am 23. Dezember 2022 wurde in dem ehemaligen Sportfachgeschäft in der Sedanstraße die letzte Impfdosis verabreicht – nach zwei Jahren Dauerbetrieb und knapp 600.000 durchgeführten Impfungen.

Zu den Objekten, die in die Museumssammlung übernommen wurden, zählen neben Hunderten leeren Impfstoff-Fläschchen auch die farbenfrohen Wegweiser aus recyclebarem Karton, die im Impfzentrum für Orientierung gesorgt hatten. Die Erlanger Grafikerin Sandra Di Maria entwarf das Leitsystem im Auftrag des städtischen Kulturamts, das auch den Impfbetrieb organisierte. Weit über Erlangen hinaus stieß die ansprechende und benutzerfreundliche Gestaltung des Impfzentrums auf viel Zuspruch und wurde 2021 mit zwei Design-Preisen ausgezeichnet.