ERLANGEN und die KUNST
10. Dezember 2023 – 28. April 2024
„Eldorado der Kunst“ oder „kunstarme Stadt“? Die Kunstszene Erlangens wurde in den vergangenen 100 Jahren höchst unterschiedlich wahrgenommen. Kein Wunder, hat sich die Stadt in dieser Zeit doch beträchtlich gewandelt. Ausgehend von der reichen Kunstsammlung des Stadtmuseums, nimmt die Ausstellung das Wechselverhältnis zwischen bildender Kunst und Stadtentwicklung in den Blick.
Die Geschichte Erlangens spiegelt sich in ihrem Umgang mit Kunst, den Kunstschaffenden, aber auch in den Kunstwerken selbst. Die Ausstellung skizziert Facetten der lokalen Kunstlandschaft und beleuchtet deren gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen:
Wer gab Kunst in Auftrag und wo wurde sie ausgestellt? Wie reagierte das Publikum auf moderne Strömungen des 20. Jahrhunderts? Welche Rolle spielten Institutionen wie der Kunstverein, und warum dauerte es Jahrzehnte, bis Erlangen ein eigenes Kunstmuseum hatte?
Ein Jahrhundert Kunstgeschichte
Mit den Anfängen bürgerlicher Kunstpflege um 1900 entstanden in Erlangen erste Ausstellungsräume wie die „Kleine Pinakothek“ in der Orangerie, eine Zweigstelle der Münchner Staatsgemäldesammlung. In den 1920er Jahren wurde die Stadt kurzzeitig zum Schauplatz aufsehenerregender – und kontrovers diskutierter – Ausstellungen moderner Kunst, ehe die Machtübernahme der Nationalsozialisten dieser Entwicklung ein jähes Ende setzte: 1933 war Erlangen eine der ersten Städte in Deutschland, in der eine „Schreckenskammer“-Ausstellung mit „entarteter Kunst“ gezeigt wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die unzerstörte Stadt Anlaufstelle für viele heimatlos gewordene Künstlerinnen und Künstler, die der Kunstszene neue Impulse gaben. Zahlreiche „Baustellenbilder“ dokumentieren das rasante Wachstum Erlangens in dieser Zeit.
Eine junge Generation suchte in den 1960er und 1970er Jahren nach neuen künstlerischen Ausdrucksformen und innovativen Wegen der Kunstvermittlung. Bis heute wird der Mangel an Künstlerateliers und Galerien ebenso wie das Fehlen einer permanenten Präsentation Erlanger Kunst beklagt.
Gemälde, Grafiken und Skulpturen aus den Beständen des Stadtmuseums werden durch Interviews, Fotografien und Archivquellen ergänzt und kontextualisiert.
Christian Klaiber, Badeanstalt an der Regnitz, um 1912
Oskar Johannes Stanik, Selbstbildnis, 1962
Begleitprogramm
So, 10. Dezember 2023, 11 Uhr
Vernissage
Mi, 3. Januar 2024, 14–17 Uhr
Kindernachmittag
mit Führung, Vorlesen und Basteln
für Kinder ab 5 Jahren
Materialkosten: 5 €
Do, 25. Januar 2024, 18:30 Uhr
Künstler im Fokus: Hans Barthelmeß (1887–1916)
Der Kunsthistoriker Dr. Werner Heunoske gibt eine Einführung in Leben und Werk des bedeutenden Erlanger Künstlers Hans Barthelmeß und präsentiert selten gezeigte Kunstwerke aus unseren Depots.
Führungsgebühr: 2,50 €, Museumseintritt frei
So, 4. Februar 2024, 11–17 Uhr
KUNST für alle! Aktionstag für die ganze Familie
mit Kurzführungen und Mitmach-Angeboten (u. a. Druckwerkstatt, Mosaik-Workshop, Lego-Kunst)
Tag der offenen Tür im Herbert-Martius-Museum
Eintritt frei
Ausführliches Programm
Do, 29. Februar 2024, 18:30 Uhr
Künstler im Fokus: Michael Engelhardt
Der Erlanger Maler Michael Engelhardt gibt Einblicke in seine Kunst.
Führungsgebühr: 2,50 €, Museumseintritt frei
Um vorherige Anmeldung unter 09131 86-2300 wird gebeten.
ABGESAGT!
Do, 11. April 2024, 18:30 Uhr
Künstler im Fokus: Helmut Lederer (1919–1999) –
Das fotografische Werk
Vortrag von Dr. Simone Förster (Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München)
So, 28. April 2024, 11–17 Uhr
Finissage
mit Kurzführungen, Vorträgen, Workshops, offenen Ateliers
und Mitmach-Angeboten
Eintritt frei
Jakob Dietz, Der Jordanweg in Erlangen, 1959
Öffentliche Führungen
immer sonntags, 14 Uhr
Erlanger Kunst im Überblick – von 1900 bis heute (90 Min)
17.12. | 26.12. | 7.1. | 21.1. | 28.1. | 11.2. | 18.2. | 3.3. | 10.3. | 31.3. | 1.4. | 7.4.
Führungen mit dem Kuratorenteam
zu Schwerpunktthemen und zur Ausstellungskonzeption
14.1. | 25.2. | 24.3. | 14.4.
Kunst im öffentlichen Raum
Touren zu Fuß und mit dem Rad
17.3. | 21.4. | 28.4.
Sonntag, 17. März, 14 – 16 Uhr
Ein Spaziergang zwischen Uni-Bib und Rathausplatz
Nicht nur im Museum, auch im öffentlichen Raum gibt es jede Menge Kunst zu entdecken. Im Erlanger Stadtbild sind zahlreiche Künstlerinnen und Künstler mit ihren Werken präsent, die immer auch Architektur- und Stadtgeschichte widerspiegeln.
Bei einem Stadtspaziergang werden Kunstobjekte zwischen Unibibliothek und Rathaus vorgestellt. Dabei wird das Wechselspiel von Kunstwerk, stadthistorischer Entwicklung und umgebendem Raum beleuchtet und die dahinterstehende künstlerische Intention erläutert.
Die Leitung hat der Stadtplaner und Architekt Christof Präg, Gründungsmitglied der Kunstkommission Erlangen sowie Autor des jüngst erschienenen Buches „Kunst am Bau – Werke an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg“. Über dort beschriebene Kunstdenkmäler hinaus werden bei dem Rundgang auch städtische und private Objekte in den Blick genommen.
Treffpunkt: Eingang Alte Universitätsbibliothek, Universitätsstr. 4.
Der Eintritt ist frei.
Sonntag, 21. April, 14 – 16.30 Uhr
Fahrradtour zu Kunst im öffentlichen Raum
Vor Schulen, Universitätsgebäuden und in Parkanlagen: Überall im öffentlichen Raum findet sich Kunst. Dabei sind wirklichkeitsgetreue Darstellungen von Mensch oder Tier ebenso vertreten wie rein abstrakte Objekte. Immer jedoch steht die künstlerische Intention in Bezug zur Umgebung des Werks.
Auf einer rund 2 ½-stündigen Fahrradtour im Rahmen der Ausstellung „ERLANGEN und die KUNST“ des Stadtmuseums stellt der Stadtplaner und Architekt Christoph Präg Kunstobjekte im Süden und Osten Erlangens vor. Vom Berliner Platz aus geht es über verschiedene Stationen bis zum Uni-Südgelände und von dort bis zum Röthelheimpark.
Treffpunkt: Berliner Platz
Der Eintritt ist frei.
Buchbare Führungen
Alle Führungen können unter 09131 86-2972 oder per E-Mail für Gruppen gebucht werden.
Die Teilnahme an den öffentlichen Führungen ist begrenzt. Um vorherige Anmeldung unter 09131 86-2300 oder per E-Mail wird gebeten.
Auf Wunsch werden die Rundgänge von einem Gebärdensprachdolmetscher begleitet (Anmeldung bis 14 Tage vor dem
Führungstermin).
Für hörbeeinträchtigte Besucherinnen und Besucher steht eine mobile FM-Anlage zur Verfügung.
Suchspiel für Kinder
Junge und junggebliebene Kunst-Entdecker können unsere aktuelle Ausstellung „ERLANGEN und die KUNST“ nun auch auf eigene Faust erkunden. Ein Suchspiel zum Rätseln, Raten und Malen lädt dazu ein, sich spielerisch mit den Kunstwerken auseinanderzusetzen und ihren Geheimnissen auf die Spur zu kommen.
Was führen die drei Clowns im Schilde? Wie zeichnet man ein kubistisches Porträt? Und was hat ein Hase mit Erlanger Kunst zu tun?
Das Suchspiel ist kostenlos an der Museumskasse erhältlich.