Verschwiegene Männer

250 Jahre Freimaurer in Erlangen

23. September 2007 – 18. November 2007

Plakat Verschwiegene Männer

Die Freimaurerei ist bis heute mit einer Aura des Geheimnisvollen umgeben. Was vereint diese Männerbünde, und was ist ihre Zielsetzung? Welche Rituale werden von ihnen praktiziert, und welche Bedeutungen haben ihre „geheimen“ Symbole? Diese Fragen führen zurück in das frühe 18. Jahrhundert, als von London ausgehend in Europa und Nordamerika die ersten Logen entstanden. Die „verschwiegenen Männer“ verbanden Ideen der Aufklärung mit dem mittelalterlichen Brauchtum der Steinmetzzünfte und Kulten der Antike und des Christentums. Ihre vorrangigen Ziele – geistige Vervollkommnung, religiöse Toleranz und Brüderlichkeit – sind bis heute Anliegen der Freimaurer geblieben.

Die Erlanger Loge „Libanon zu den 3 Cedern“ wurde 1757 unter dem Protektorat von Markgraf Friedrich gegründet. Anfangs waren Adelige, Professoren, Studenten und Offiziere stark vertreten. Nach dem Übergang an Bayern 1810 lösten sich die Verbindungen mit der Universität, da Staatsdienern die Mitgliedschaft verboten war. Mit dem aufkommenden Liberalismus gewann die Freimaurerei in bürgerlichen Kreisen neue Anhänger. Der Hetze der Nazis gegen die „jüdisch-bolschewistischfreimaurerische Weltverschwörung“ folgten 1933 massive Repressionen. Das Logenhaus wurde beschlagnahmt und in ein denunziatorisches Freimaurer-Museum umgestaltet. Ende 1946 wurde die Loge wiedergegründet.

Die Präsentation des Stadtmuseums ist – nach dem Missbrauch der Nazis – die erste Ausstellung zur Freimaurerei in Erlangen. Die Besucher werden in die Gedankenwelt der Freimaurer des 18. Jahrhunderts eingeführt und gewinnen Einblick in die 250-jährige Geschichte der Loge „Libanon zu den 3 Cedern“. Dabei wird deutlich, welche Rolle die Freimaurer im Leben der Stadt gespielt haben.