Erster Weltkrieg und Weimarer Republik

Die Urkatastrophe und ihre Folgen


Wie uns heute die Idee allgemeiner Menschenrechte einleuchtet, so erschien vielen Europäern um 1900 ein wehrhafter Nationalismus selbstverständlich. Auch die Niederlage Deutschlands in dem von 1914 bis 1918 geführten Krieg der Großmächte änderte nichts an der nationalen Einstellung der meisten Deutschen.

Die Inflation nach Kriegsende traf vor allem das Besitzbürgertum, die Weltwirtschaftskrise brachte die Massenarbeitslosigkeit. Die Zweiklassengesellschaft – Bürgertum und Arbeiterschaft, in Werten, Verhaltensweisen und sozialer Lage klar unterschieden – prägte das Bild Erlangens in den 1920er Jahren. Als kommunale Leistung ist der Bau von Röthelheimbad, Altenheim am Ohmplatz, Stadtrandsiedlungen und Studentenhaus anzusehen. Hier waren sich Sozialdemokraten und Bürgerliche auch einig.

Seit 1924 im Stadtrat vertreten, erhielten die Nationalsozialisten 1932/33 auch in Erlangen einen großen Stimmenzuwachs. Als erste innerhalb der deutschen Hochschullandschaft war die Studentenvertretung an der Universität Erlangen schon seit dem WS 1929/30 von ihnen beherrscht. Dennoch blieb Erlangen eine Hochburg der SPD mit einer reichen Arbeiterkultur, die sich bis zu ihrer Zerstörung durch die Nazis eindrucksvoll behauptete.

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Modell des Jägerdenkmals